Auch „Stiegenwirt“ genannt, ist das Belveder Restaurant in der Supetarska Draga eine empfehlenswerte Adresse. Regulär nur am Abend geöffnet. Es ist aber möglich, vorab auch am Tage Tische zu reservieren. Und so waren wir mit der befreundeten Tecumseh in der Flottille dort zum Mittagessen. Frischer Fisch und Scampis, dazu gibt es hausgemachte Vorspeisen im Familienunternehmen seit Generationen. Die Kartentiefe an der hauseigenen Mole ist 2,50 m im äußeren Bereich. Wassertiefe (WT) = Kartentiefe (KT) + Höhe der Gezeit (HGZ). D.h. je nach Gezeit / Tide noch etwas mehr Wassertiefe.
Wir liegen lässig einige Tage vor Anker, füllen am 29.5. nochmal den Wassertank und Kanister mit dem Watermaker auf. Etwa 120l dauern eine Stunde, und wir kommen wieder ein paar Tage aus. Wir passen ein gutes Wetter- / Windfenster ab, um nach Rab in die Gozinka zu gehen. Wir lassen Dolfin an Backbord und werfen nachmittags bei frischem NW den Anker. Wir treffen Bootsfreunde aus Opatija zum Abendessen, die ebenfalls mit dem Schiff hier sind.
Wir bleiben vor Anker und produzieren Trinkwasser durch unseren Rainman Watermaker (Umkehrosmose). Pro Minute macht er ca. 2 Liter besten Wassers aus dem Seewasser in der leeren Ankerbucht, somit 120 l/h. Der Tank ist nun wieder voll. Angereichert mit Kohlensäure mit unserem Sodastream haben wir erstklassiges Wasser auch in Flaschen. Der Flaschenkreislauf, Einkauf, Transportwege, Logistik oder gar Plastik-Einwegflaschen gehören an Bord ebenso der Vergangenheit an wie die Abhängigkeit, nach spätestens einer Woche irgendwo in einer Marina Wasser bunkern zu müssen. Wir gehen nur in Marinas, wenn wir den Zielort gerade gut finden oder das Wetter einen besonderen Schutz erfordert.
Nach dem regelmäßigen Video-Modus im Boat Office (täglich von 0700 bis 1300) heißt es „Anker auf“, um am Südkap von Cres vor Anker zu gehen. Wir lassen den Anker in der Baldarin fallen. Nachmittags werden eMails bearbeitet und Projekt vorangebracht. Wir sind unabhängig mit Strom- und Wasserproduktion und daher nicht regelmäßig auf Marinas angewiesen.
Bei Bora liegen wir in der Gozinka, gut geschützt vor der Bora, die nun langsam auch abflaut. Nun sind 2 Wochen auf dem weiteren Törn vor Anker geplant, da wir uns mit Strom und Wasser autark selbst versorgen können. Eher ein kleinerer Törn sind mit dem „Boat Office“, dem Wetter in diesem Mai und der Tatsache, dass wir in der nördlichen Inselwelt quasi immer schon am Ziel sind, sehr gut vereinbar 🙂
Wir legen am Vormittag ab, um bei Bora in der Gozinka, auf der Südseite von Rab den Anker fallen zu lassen. Hier werden wir einige Zeit bleiben – top Wasser und ein gutes Restaurant, das wir mit dem neuen Tender erreichen. Hier gibt es in der Bora gereiften Schinken, weshalb in Skipperkreisen die Gozinka auch „Schinkenbucht“ genannt wird. Wir lassen den Anker auf 4m Wassertiefe fallen und stecken 30m Kette. Der Außenborder für das Dinghy wird in Betrieb genommen.
Vor Anker wird nun die Starlink mini für gutes Internet sorgen. Wir haben zusätzlich die Standard G2 an Bord, die beste Performance, allerdings hohen Stromverbrauche 230V hat. Die Starlink mini kommt mit USB-C und weniger Watt aus. Der aktuelle Vergleichstest findet gerade bei uns statt. Das Fazit ist aber jetzt schon klar:
Die Starlink mini läuft sparsam unter der Sprayhood durch und reicht für alles, wenn kurze Aussetzer nicht problematisch sind (eMails, Surfen im Internet etc.)
Die Starlink Standard hat unterbrechungsfreie hohe Performance, braucht aber viel Strom. Für Videokonferenzen perfekt.
Je nach Anwendungsfall wird die Standard eingeschaltet, z.B. um Videokonferenzen durchzuführen.
Auf keines der beiden Systeme möchten wir an Bord verzichten.
Wir nehmen den Anker mittags auf. Und bevor morgen erst ein ordentlicher Jugo weht, der dann am 22.5. von einer Bora bis mit 40-50kn in Böen abgelöst wird, machen wir in der ACI Marina Rab fest. Das Hafenbecken hat eine neue Mole, und so ist man hier nun auch bei südlichen Winden bestens geschützt. Zudem ist Rab eine klasse Altstadt.
Nach zwei Tagen Abwettern in der Marina Supetarska Draga gehen wir an einen bewährten Ankerplatz SW der kleinen Insel Sailovac (Sup. Draga). Hier möchten wir einige Tage bleiben, arbeiten, baden, relaxen. Zu dieser Zeit ankert hier kaum ein anderes Schiff. Auf Rab gibt es keine Bojenfelder, dafür sehr gute Ankerbuchten mit Sandgrund.
Wir legen um 0800 in der ACI Marina Opatija ab, um rechtzeitig vor den im Norden durchziehenden Gewittern weiter im Süden zu sein. Das Risiko möchten wir noch an unserem „Entscheidungspunkt“ Insel Plavnik zu bewerten, um aus unserem „Passage Plan“ des Tages der Plan A (Supetarska Draga auf Rab) sinnvoll ist oder wir uns doch für Plan B entscheiden und die Marina Punat einlaufen. Wegen der Gewitter in der kommenden Nacht dann auch auf Rab soll es eine Marina sein. Wir entscheiden uns für die Supetarska Draga auf Rab, wobei uns die einkalkulierten 29 Knoten Wind noch kurz vor Rab erreichen. Der Wind baut auch ordentlich Seegang auf, und vor der Hafeneinfahrt bei auflandigen 6-7 Bft. wettern wir zunächst hinter einer kleinen vorgelagerten Insel ab, da der Wind auch nachlassen wird. Ginge auch bei 6-7 Bft., aber muss ja nicht sein, wenn man nur ein paar Minuten warten muss. So ist es auch dann bald, so dass wir bei 3-4 Bft. in die Marina einlaufen und in der Supetarska Draga festmachen. Unterwegs gibt es auf dem schönen Törn Tomaten mit bordeigenem Basilikum 😉
Nach 10 Jahren müssen wir die Ankerwinsch von Lewmar entweder überholen lassen oder eine neue kaufen – die alte streikt, was vor Kurzem beim routinemäßigen Testen vor dem Ablegen aufgefallen ist. Der Anker sollte vor dem Ablegen immer klar und eingeschaltet sein. Wir entscheiden uns für einen Neukauf, und die alte wird im Sinne von Nachhaltigkeit bald zerlegt, um zu entscheiden, was damit geschehen soll. Da wir vorwiegend ankern, das auch zur Sicherheit spontan notwendig werden kann und uns auf unser Ankergeschirr verlassen können, muss die Winsch zuverlässig sein. Mit Hilfe des Yacht Service gelingt der Einbau, so dass wir morgen ablegen können.