Heiligabend an Bord in Vrsar. Auf Grund des Jugos war ein Hafentag in Vrsar angesagt. Auch im Winter sehr schön dort mit Videokonferenzen zu Heiligabend mit der verteilten Verwandtschaft.

Als notwendige Reise zur notwendigen Reise der „Einhand-Eigentumsüberführung“ von Slowenien nach Kroatien mit frischem Covid-Test am 22.12.2020 in Izola an Bord angekommen. Der Nebel sollte mich für den 23.12. begleiten, aber es war wichtig, vor dem Ablauf der Gültigkeit des Tests in Kroatien einzuklarieren. Also hieß es um 0730 ablegen in Izola. Nach dem Ausklarieren in Piran um 1130 in Umag einklariert – 2,5h vor dem Verfall des Covid-Tests 🙂 sofort ging es weiter Kurs Vrsar, das die OpenToBe um 1530 erreichte. Kurz vor Vrsar begleiten Delphine das Schiff.
Nach schönen Jahren in Izola (Slowenien) wird die OpenToBe zum Jahresende 2020 nun in unser Lieblings-Segelrevier Kroatien überführt. Die ACI Marina Opatija ist unsere Wahl. Die nahe Inselwelt, eine schöne und geschützte kleine Marina in einem beeindruckenden Küstenstreifen und eine kaum weitere Anreise lassen uns diesen Schritt gehen. Die Überführung werde ich einhand zum Jahresende in einem viertägigen Törn umsetzen. Die Wetterprognosen werden den genauen Ablauf bestimmen. Der Einhandtörn ist an sich nichts Spektakuläres – es sind rund 100nm und nur ein Kap statt drei wie auf der Vendée Globe 😉
Und doch gilt es im Winter und in der aktuellen Zeit der Pandemie eine professionelle Planung anzusetzen. Meine Regeln einhand sind
1. technisch vollständig geprüftes Schiff (im Oktober und November erfolgt)
2. sorgfältige Wetteranalyse und Bewertung Corona-Regeln
3. Mit Rettungsweste und Lifeline
4. Ein Bier gibt es nur im Hafen oder vor Anker, auf See kein Alkohol
5. Auf See nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
Der Aktionsradius verkleinert sich zum Spätsommer, da Slowenien Restriktionen gegenüber Kroatien verhängt hat. Somit nutzen wir das Segeln in der Bucht von Triest, Ankern in Slowenien und bereiten uns bereits in Zukunft auf Kroatien als Haupt-Segelrevier vor. Ob das 2021 oder 2022 passieren wird, ist noch offen und hängt unter anderem von der Disziplin der Menschen im Umgang mit Corona ab. Allerdings ist dieses „Heimkommen“ nach Kroatien geplant, nachdem es seit den 1980er Jahren schon immer ein persönlich favorisiertes Revier neben Nord- und Ostsee war. Mitnehmen möchten wir noch die Lagune von Grado mit den Fischerhütten im Oktober 2020…
Hafentage mal nutzen, um das Deck zu polieren, was einmal im Jahr bei uns ansteht. Das passiert irgendwann in der Saison im Wasser, während der Rumpf an Land an der Reihe ist, wenn auch das Antifouling erneuert wird. Wir verwenden die Rupes Bigfoot Maschine und ein wenig abrasives Poliermittel von 3M, das auch „one-step“ versiegelt. Dennoch ist vor dem Winter nochmal ein Gang Carnauba-Wachs angesagt.
Bootspflege selbst zu machen gehört für mich als Segler seit Kindesbeinen dazu. Erstens muss man dranbleiben statt auf Refits von „Gammelschiffen“ nach Jahren zu setzen, und zweitens entdeckt man nur bei sorgfältiger und regelmäßiger Pflege Schäden. Beim Regattasegeln wird man in der Regel bei Profis und Amateuren im vorderen Feld auch nur gepflegte Schiffe sehen, ebenso bei sehr guten Fahrtenseglern.
Tipp https://hafenhandbuecher-mittelmeer.de/
Seit Jahrzehnten begleiten uns die „Hafenhandbücher“ in der Adria als regelmäßig aktualisierte Loseblatt-Sammlung. Dass es nun seit einigen Jahren online verfügbar ist, hat natürlich viele Vorteile. Es ist stets aktuell und enthält alle notwendigen nautischen Informationen. Selbstverständlich kann man auch alles für die Offline-Nutzung downloaden. Wir haben mit der Online-Version gute Erfahrungen gemacht und können sie weiterempfehlen.
Der Abschluss war noch eine kleine Herausforderung. Obwohl die Marina vorab bestätigt hatte, dass heimkehrende Yachten in Slowenien wegen Corona nicht in Quarantäne gesetzt werden oder binnen 12h das Land verlassen müssten, war es doch so. An der Zollmole in Piran erfahren wir, dass wir binnen 12h nach dem Anlegen aus Slowenien ausreisen müssen. Also hieß es: Anlegen, Einpacken und Slowenien mit dem Auto verlassen: Das machen wir und sind zum Abendessen im schönen benachbarten Muggia (ITA). Für die Rückkehr nach Slowenien aus Italien, Österreich usw. gibt es keine Regeln. Nach dem Essen also wieder samt Rechnung als Nachweis nach Izola gefahren. War ein klasse Törn!
Für einen langen und schönen Tag lichten wir um 04.00 den Anker und verlassen Unije auf der Ostseite Richtung Norden, um dann über Backbord Kurs auf Kamenjak zu nehmen. Wir haben den Sonnenaufgang später im Kielwasser, Delphine zu beiden Seiten des Bootes. Gegen 08.30 ist der Leuchtturm Pomer querab. Bei Brijuni scheinen sich ein kleiner Tramontana und Seewind die Hand zu geben: Wir erwischen eine ordentliche Welle bei 4-5 Bft. gegenan. Es beruhigt sich wieder vor Rovinj, so dass wir weiter Kurs auf Novigrad setzen. Durch den Wind gegenan wird es ein langer Tag mit einem schönen Segelabschluss und Sundowner an der Boje vor Novigrad ab 17.00.
Mit einem Ankerstopp über Nacht auf Unije beenden wir die Zeit in den Inseln. Die Bora flaut nach und nach ab, so dass wir uns wieder in die Ankerbucht Vognisza für die Nacht legen.
Um 1100 lichten wir den Anker in der Bucht Artatore, um wegen der angesagten Bora der kommenden Nacht (über 40kn) Schutz in der nahen Marina Losinj zu suchenm, wo wir um 1200 festmachen. Wir wählen deswegen die Marina nördlich des kleinen Kanals, da sie bei Bora noch besser als der Hafen in der Alstadt ist. Die OpenToBe liegt mit dem Heck am „Bruschetta“, und im ersten Stock gibt es eine sehr empfehlenswerte Fischplatte.
Bis die Bora abflaut, bleiben wir 2 Nächte dort und nutzen die Tage für Office und entspannte Hafenzeit.